Schmerzen

Neuromodulatoren


Neuromodulatoren sind chemische Substanzen, die die Arbeitsweise des Nervensystems eeinflussen. Sie können vom Körper selbst produziert werden und sind für die normale, physiologische Arbeitsweise des Gehirns unverzichtbar.

Was ist die Neurostimulation?

Die Neurostimulation wird auch als Rückenmarkstimulation bezeichnet und entspricht einer Nervenstimulation mittels Stromimpuls. Die Reizleitung kann sowohl in efferente als auch afferente Richtung erfolgen. Bei der efferenten Reizleitung werden Impulse aus dem zentralen Nervensystem in die Peripherie gesandt. Afferente Reizleitung ist die Impulsleitung aus der Peripherie ins Zentralnervensystem.

Schmerzarten

Schmerzarten nach Ort und Ursache

Schmerzarten werden häufig auch nach dem Gewebe oder Körperteil bezeichnet, in denen der Schmerz seinen Ursprung hat: Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Brustschmerzen, Kopfschmerzen oder Rückenschmerzen zählen dabei zu den häufigsten Formen. Über die Ursache der Schmerzen sagt diese Unterscheidung allerdings wenig aus.

Therapeutisch sinnvoller ist es daher, Schmerzen nach ihrer Ursache einzuteilen. Die drei Haupttypen sind:

  • nozizeptive Schmerzen: Schmerzen, die durch Gewebeschädigung verursacht werden
  • neuropathische Schmerzen: Schmerzen, die durch Schäden im Nervensystem verursacht werden
  • psychogene Schmerzen: Schmerzen, die durch psychologische Faktoren verursacht werden

Auch psychogene Schmerzen können eine organische Ursache haben, also Gewebs- oder Nervenschädigungen. Der Schmerz wird dabei aber durch psychische Faktoren, wie Depressionen, Stress oder Angst, deutlich verstärkt oder verlängert. Phantomschmerzen sind beispielsweise reale Schmerzen, die im Rückenmark oder Gehirn entstehen.

 

Nozizeptive Schmerzen: Der Schmerz sitzt im Gewebe

Werden bei einem Gewebeschaden die Schmerzrezeptoren des Körpers stimuliert, entsteht nozizeptiver Schmerz. Abhängig von der genauen Lokalisation wird er als somatischer Schmerz oder viszeraler Schmerz eingeordnet. Somatisch bedeutet, der Schmerz geht von Haut, Knochen, Bindegewebe, Muskeln oder Gelenken aus. Sprechen Mediziner dagegen von viszeralem Schmerz, ist eine Schmerzart gemeint, die von inneren Organen ausgelöst wird.

Typische nozizeptive Schmerzen rühren von Verletzungen, Krankheiten, Entzündungen oder ähnlichen Faktoren her: Die Schmerzen äußern sich in der Regel brennend, stechend, dumpf oder pochend und bleiben dabei entweder konstant oder kehren immer wieder zurück. Wenn sich der Patient bewegt, lacht oder tief einatmet, intensiviert sich der Schmerz. Nozizeptiver Schmerz kann aber auch chronisch sein, wie im Fall von Arthritis, chronischen Kopfschmerzenoder Krebs.

Neuropathische Schmerzen: Eine Nervensache

Nerven übermitteln Signale vom und zum Gehirn. Werden sie geschädigt, kann das zu Schmerzsignalen führen, die nicht durch eine konkrete Ursache im schmerzenden Bereich hervorgerufen werden. Für den Patienten kann das mitunter sehr verwirrend sein. Er spürt zum Beispiel einen brennenden Schmerz in der Hand, obwohl er gerade nichts Heißes berührt.

Nervenschädigungen können sowohl im Zentralnervensystem (Gehirn und Rückenmark) als auch in den außerhalb liegenden (peripheren) Nerven auftreten, zum Beispiel durch:

  • Krankheiten, wie Diabetes, HIV oder Multiple Sklerose (MS)
  • Traumata
  • Chemotherapie
  • Schlaganfall

Neuropathischen Schmerz beschreiben Betroffene oft als brennend, kribbelnd oder stechend oder auch wie ein elektrischer Schlag. Patienten mit neuropathischen Schmerzen reagieren häufig überempfindlich auf Temperatur- oder Druckreize. Selbst die leichte Berührung eines Bettlakens kann ihnen Schmerzen bereiten. Neuropathischer Schmerz ist meist den chronischen Schmerzarten zuzuordnen, bekannte Beispiele dafür sind:

  • das zentrale Schmerzsyndrom: Dabei handelt es sich um Schmerzen, die ihre Ursache im zentralen Nervensystem haben, Schmerzen aber in der Peripherie verursachen – zum Beispiel in Armen und Beinen. Auslöser können Faktoren wie ein Schlaganfall, Multiple Sklerose oder Tumoren sein.
  • die diabetische periphere Neuropathie: Der Schmerz kommt von Nervenschädigungen in Füßen, Beinen, Händen oder Armen, die durch Diabetes mellitus entstanden sind.
  • Gürtelrose(Herpes Zoster): Viruserkrankung, bei der verschiedenste Nerven betroffen sein können. In den von diesen Nerven versorgten Hautgebieten entstehen brennende Schmerzen.
  • Trigeminusneuralgie: Das ist eine äußerst schmerzhafte Form des Gesichtsschmerzes. Charakteristisch wird dieser Schmerz durch spontane, äußere Reize wie Berührung, Bewegung oder einen kalten Luftzug ausgelöst. Betroffene leiden an einem blitzartig einschießenden Schmerz im Bereich des Gesichtes. Der Schmerz hält meist für wenige Sekunden an, selten bis zu zwei Minuten, und gehört zu den stärksten Schmerzen überhaupt.

 

 

Schmerzarten nach der Schmerzqualität

Schätzt der Betroffene selbst seinen Schmerz ein, schildert er dabei die Schmerzqualität.

Diese kann zwei Aspekte umfassen:

Bei der affektiven Schmerzqualität charakterisiert der Betroffene die subjektive Schmerzbedeutung, zum Beispiel als quälend, lähmend, bedrückend oder heftig.

Bei der sensorischen Schmerzqualität schildert der Patient seine eigentliche Schmerzwahrnehmung, beispielsweise stechend, dumpf, ziehend, drückend, brennend oder klopfend.

Die Schmerzqualität fragt der Arzt zur Diagnosestellung gezielt ab, da sie unter Umständen Hinweise auf Art und Ursache des Schmerzes liefert.